Auf den ersten Blick ist das Einfamilienhaus für Václav Letošník von František Kavalír eines der sehr einfachen Häuser, und zwar auch räumlich gesehen. 1933 verschwand die Terrasse und wurde durch zwei Räume ersetzt. Der Eingang und die Fassade mit drei sechsteiligen Fensterbändern wurden ebenfalls grundlegend umgebaut. Diese wurden durch die gleichen, aber dreiteiligen Fenster ersetzt.
Architekt, Publizist und Bauunternehmer, Student von Jan Kotěra und Studienkollege von Josef Gočár an der Kunstgewerbeschule in Prag. Mitbegründer der Gesellschaft der Architekten (1914) und des Vereins für Altes Prag, Mitbegründer der Künstlergenossenschaft Artěl, eine Institution für den Aufbau der tschechischen Kunstindustrie, deren Vorsitzender er war. Sie brachte fortschrittliche Persönlichkeiten der tschechischen Kunst- und Designszene zusammen. In der Baba-Siedlung entwarf er das Uhlíř- und Letošník-Haus, die (sowie andere Häuser, die er nicht entwarf) er mit seinem Bruder Václav auch baute.
1899-1903
Studium bei Prof. Jan Kotěra an der Kunstgewerbeschule in Prag
später Bautätigkeit in Prag mit seinem Bruder Václav
aktives Mitglied der Künstlergenossenschaft „Artěl“ und des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD)
Bedeutendere Projekte
um 1923
Schule, Vinohradská třída, Prag – Vinohrady
um 1925
Schule, Humpolec
um 1927
Wohnanlage, Prag – Hřebenka
1928
Reihenhäuser, Prag – Střešovice
Häuser des Verbandes der Bauunternehmer, Prag – Nové Město
1932
Einfamilienhaus von Antonín Uhlíř und Einfamilienhaus von Božena und Václav Letošník, Baba, Prag – Dejvice
Václav Letošník (1891-1955) war einer der besten tschechischen Topographen. Nach 1918 nahm er an der Österreichisch-tschechoslowakischen Archivtrennung teil. Er widmete sich der topografischen Nomenklatur an der Akademie der Wissenschaften und war Leiter des Archivs des Innenministeriums. Bis zu seinem Tod arbeitete er als Leiter im Staatlichen Zentralarchiv.