Haus von Naďa und František Munk

Bereits das erste Einfamilienhaus in der Villenkolonie Baba für František und Naděžda Munk erregte Aufmerksamkeit. Das Haus wurde von Josef Fuchs, dem Mitautor des Messepalastes, in Zusammenarbeit mit Munks Neffen Otokar Fischel entworfen. Die Wohnzimmer der Familie befinden sich atypisch in einem erhöhten überhängenden Würfel mit vergrößerten Schiebefensterscheiben in Form eines Schiebestreifens. Das Wohngeschoss ist über eine Terrasse und eine freitragende Treppe mit dem Garten verbunden.

Naďa und František Munk

Ing. František Munk (1901-1999) zeichnete sich als Diplomat, fähiger Organisator und Geschäftsmann aus. Auch dank seiner Sprachkenntnisse war er bis zu seiner beruflichen Abreise in die USA 1931 als Direktor der Prager Mustermessen tätig. Nach seiner Rückkehr aus Amerika zogen er und seine Frau Naďa in eine Villa in der Villenkolonie Baba ein. František und Naďa Munk verließen ihr Haus mit ihren Kindern unter dramatischen Umständen nach der deutschen Besetzung im Jahr 1939, wie Suzanne Munk Ragen in ihrem Text „Haus in Baba, wo ich geboren wurde“ schildert. Das Haus wurde von den Nazis als jüdisches Eigentum beschlagnahmt. František Munk verkaufte das Haus 1947 nach seine Rückkehr aus der Emigration, was sich als sehr vorausblickend erwies, denn kurz danach musste er wieder ins Ausland emigrieren. Die Geschwister Munk leben heute in den Vereinigten Staaten und sind immer ein willkommener Besuch bei aktuellen Hausbesitzern.

Josef Fuchs

Otokar Fischel